Digitale Bildung – ein Lernprozess

Tipps

Die Welt entwickelt sich stetig weiter. Die Digitalisierung führte uns vom Knochen am Ohr zum kleinen flachen Smartphone, das sich per Bluetooth mit unseren Kopfhörern oder mit der Freisprechanlage verbindet und mit dem wir sogar fotografieren, Musik streamen oder Wörter nachschlagen können.

Die Entwicklung der Technik hat in den letzten Jahren einen rasanten Sprung gemacht und jedes Jahr werden weitere neue Ideen in Form von Produkten umgesetzt, die uns unser Leben erleichtern. In der Schule sieht das vielerorts noch anders aus, dort sind das gedruckte Arbeitsblatt und die Kreidetafel kein seltener Anblick. Viele Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte sind in ihrem Privatleben bereits viel digitaler unterwegs, aber eben nicht alle. Und genau dieses Phänomen ist vielen erst durch die Corona-Pandemie bewusst geworden. Wie soll Chancengleichheit in der Schule funktionieren, wenn wir nicht alle gleichermaßen an der digitalisierten Welt teilhaben können?

Einfach lernen: digitale Bildung in der Kindheit

Kinder lernen schnell und die Schülerinnen und Schüler, die heute aufwachsen, kennen sich oft besser mit der technischen Ausstattung ihrer Eltern oder Großeltern aus als diese selbst, weil sie mit ihr großgeworden sind. Doch nicht jeder Haushalt kann sich einen Laptop, ein Tablet, Smartphones oder Computer für jedes Kind leisten. Zudem gibt es Eltern, die digitalen Technologien skeptisch gegenüber stehen. Lange war das digitale Aufwachsen von Kindern Teil der persönlichen Erziehung durch die Eltern und galt nicht als zentrale Voraussetzung für Bildung. Sofern sie es sich leisten konnten, haben Eltern selbstständig entschieden, ihren Kindern die entsprechende digitale Infrastruktur zu Hause zur Verfügung zu stellen. Ab einem bestimmten Alter spielen neue Technologien aber mittlerweile auch in der Schule eine Rolle. Referate werden in Form digitaler Präsentationen gehalten und Hausaufgaben sind mit der Internetrecherche zu erledigen. Es werden Apps genutzt, vielleicht ein Stop-Motion-Film gedreht.

Corona-Krise – wie verändert eine Pandemie den Schulalltag?

Durch die verständlichen Einschränkungen ob der Corona-Pandemie, durch die das öffentliche Leben weitgehend stillgelegt und Homeschooling bzw. Distanzunterricht ebenso wie das Homeoffice für viele Familien zum Alltag wurde, haben sich die Voraussetzungen für Bildung in Deutschland weiter verändert und Chancenungleichheit befördert. Während sich früher keine Lehrerin und kein Lehrer Gedanken machen musste, mit welchen digitalen Endgeräten die Hausaufgaben zustande gekommen sind, ist heute der Zugang zur digitalen Welt von zu Hause nötig, um überhaupt dem Unterricht folgen zu können. Dies ist kaum möglich in weniger privilegierten Familien, die nicht genügend Endgeräte für ihre Kinder zur Verfügung haben, geschweige denn genügend Arbeitsplätze oder ruhige Orte, an denen sich die Kinder nicht gegenseitig stören. Corona hat das Konzept umgedreht und alle Familien – egal wie viel Geld zur Verfügung steht – gezwungen, eine digitale Lösung zu finden. Konnten sie dies nicht, wurden sie und ihre Kinder zwangsläufig abgehängt.

Digitalisierung: Probleme auch an deutschen Schulen 

Der schnelle digitale Wandel hat jedoch nicht nur bei Schülerinnen und Schülern zu Problemen geführt, auch Lehrkräfte waren plötzlich auf sich gestellt. Wo die Digitalisierung im privaten Leben schon längst angekommen war, wurde erwartet, dass die Lehrerinnen und Lehrer sich jetzt online bei den Kindern zu Hause meldeten, was zu großen Herausforderungen führte. Denn der Umgang mit digitalen Medien muss gelernt sein und wird erst mit der Zeit perfektioniert. Lehrer*innen, die im Unterricht zuvor vielleicht auf digitale Hilfsmittel verzichtet hatten, mussten erst einmal den Umgang mit diesen lernen. Andere hatten wiederum das Problem, dass sie zwar privat ausgestattet waren, aber aus Gründen des Datenschutzes nur schulinternes Material und Eigentum zur digitalen Lehre nutzen durften. Die Schulen wiederum konnten ihre Lehrkräfte nicht ausreichend mit Arbeitslaptops ausstatten.

Bildung spenden für Kinder

Mittlerweile werden vielen Lehrenden und benachteiligten Schüler*innen über staatliche oder private Ressourcen Tablets oder Laptops zur Verfügung gestellt. Die Schulen haben Onlineplattformen eingeführt, über die die Schülerinnen und Schüler ihre Aufgaben hochladen und abgeben können. Doch was passiert, wenn alle Kinder wieder normal zur Schule gehen können? Sicherlich wird es einige Kinder und Jugendliche geben, die sich einzelne Themen nicht so gut erarbeiten konnten wie andere, weil es ihre soziale Lage oder die Situation zu Hause nicht zugelassen haben. In der Konsequenz ist das Wissen noch weniger chancengleich verteilt. Gerade deshalb ist es wichtig, dass sich Schule zugunsten einer besseren Bildung weiterentwickelt. Laptops oder Tablets für benachteiligte Kinder sollten zum Standard der Schulausstattung werden und digitale Bildung auch in den Klassen vor Ort regulär stattfinden. Damit beim Thema Bildung Kinder und Lehrende bei einer möglichen nächsten Pandemie besser auf diese Situation vorbereitet sind.

So hilft Ihre Spende Kindern in Deutschland 

Unsere Stiftung schreibt Chancengleichheit groß! Jedes Kind sollte die gleichen Möglichkeiten haben, zu lernen und sich somit frei von allen sozialen Umständen auf ein selbstbestimmtes Leben vorzubereiten. Durch Spenden an die Chancenstiftung und durch Bildungspatenschaften finanzieren Sie Nachhilfeunterricht und unterstützen somit Kinder in Deutschland.

Wie genau unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten auch während der Corona-Pandemie mit Schulschließungen, Distanzunterricht und digitalen Lernangeboten unterstützt werden, können Sie hier nachlesen.

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