150 Kinder und Jugendliche mit Flucht- oder Migrationsgeschichte aus sozioökonomisch schwachen Familien wurden zwischen April und Oktober 2023 in das Projekt „Sprache als Chance“ der Chancenstiftung aufgenommen, um dann 12 Monate Unterstützung im Fach „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ) zu erhalten. Das Projekt endete im September 2024 mit vielen kleinen und großen Erfolgsgeschichten. Wir haben 5 davon aufgeschrieben.
Anastasiia – Alter: 13, Herkunftssprache: Ukrainisch
„Meine Deutschnoten sind so viel besser, als sie vor einem halben Jahr waren“, berichtet Anastasiia zum Ende des Projekts „Sprache als Chance“. Ihre DaZ-Lehrerin kann die positive Entwicklung der Schülerin bestätigen: „Anastasiia fühlt sich nun sicherer in der Schule. Es fällt ihr viel leichter, den Lernstoff zu verstehen. Sie traut sich immer mehr, am Unterricht in der Schule teilzunehmen. Sie hat sogar in Mathe die Note 1 und in Geschichte die Note 2 erreicht.“ Anastasiias Fortschritte haben ihr die Möglichkeit eröffnet, von der Realschule auf ein sprachliches Gymasium in der Nähe zu wechseln.
Adem – Alter: 14, Herkunftssprache: Arabisch
„Adem präsentiert inzwischen eine große Sprachfreude, die er regelmäßig in Unterrichtsgesprächen zum Ausdruck bringt. Er zeigt die Fähigkeit, sich an der Erarbeitung von Unterrichtsthemen zu beteiligen und kann Informationen zu neuen Themen mit früheren unterrichtlichen Themen verbinden. Seine aktive Beteiligung und die Kompetenz, Wissen zu verknüpfen, tragen positiv zu seinem Fortschritt im Deutschlernen bei“, berichtet die Lehrerin von Adem. Der 14-Jährige selbst schreibt uns: „Meine Noten in Deutsch und Mathe haben sich verbessert. Ich habe hier nette Freunde gefunden. Wir treffen uns auch außerhalb des Unterrichts.“
Maya – Alter: 7, Herkunftssprache: Ukrainisch
Im Rahmen des Projekts „Sprache als Chance“ konnten wir Maya bereits vor ihrer Einschulung beim Erlernen der deutschen Sprache professionell unterstützen – mit großem Erfolg: Sie konnte nicht nur regulär eingeschult werden, sondern hat inzwischen auch die Versetzung in die 2. Klasse problemlos gemeistert. „Maya ist eine lebensfrohe, intelligente und zielstrebige Schülerin. Sie wollte von Anfang an Deutsch sprechen können und hat die Sprache sehr schnell gelernt. In der Schule wird sie keine Probleme haben“, weiß ihr Lehrer zu berichten.
Helin – Alter: 14, Herkunftssprache: Ukrainisch
„Ich habe viele wichtige Sachen gelernt. Meine deutsche Grammatik hat sich verbessert. Und mein Sprechen hat sich sehr verbessert. Ich habe angefangen, mit meinen Freunden auf Deutsch zu kommunizieren“, erzählt Helin. „Ich danke Ihnen vielmals dafür, dass Sie an mich glauben“, ergänzt sie noch. Ihre DaZ-Lehrerin freut sich darüber, dass Helin ihre große Schüchternheit ablegen konnte und sich inzwischen zutraut, frei zu sprechen. Sie fügt hinzu: „In der Schule kann Helin dem Unterricht nun viel besser folgen, was ihr Sicherheit und Selbstvertrauen gibt.“
Amina – Alter: 16, Herkunftssprache: Arabisch
Amina zieht ein positives Fazit zum Ende ihrer Projektteilnahme bei „Sprache als Chance“: „Ich habe viel Neues gelernt, meine Noten haben sich sehr verbessert und ich beteilige mich mehr im Unterricht“. Auch ihre Lehrerin zeichnet eine postive Entwicklung von Amina nach: „Sie war zu Beginn sehr ruhig. Sie war zudem oft unsicher und hat sich nicht viel zugetraut. Mittlerweile traut sie sich viel mehr zu und löst ihre Aufgaben meist selbstständig.“ Dabei beweise sie Engagement und Ehrgeiz, arbeite außerdem konzentriert und sehr sorgfältig.



„Sprache als Chance“ wirkt
Die Erfolgsgeschichten von Anastasiia, Adem, Maya, Helin und Amina zeigen in unseren Augen eindrücklich, dass die Chancenstiftung mit ihrem Projekt „Sprache als Chance“ die Bildungs- und Teilhabechancen junger Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte verbessert. Im Einzelnen bedeutet dies:
- Die Teilnehmer*innen erlernen die deutsche Sprache in einem geschützten Raum.
- Sie arbeiten in Kleingruppen und profitieren beim Lernen von ihrer Peergroup.
- Mit dem Erlernen der deutschen Sprache legen sie den Grundstein für eine erfolgreiche Schul- und Berufslaufbahn.
- Mit dem Spracherwerb gewinnen sie an Selbstbewusstsein und trauen sich mehr zu.
- Sie werden sowohl mental als auch emotional unterstützt, ihre Sorgen und Ängste in Bezug auf Schule und Zukunft werden abgebaut.
- Sie haben in den Mitarbeitenden der Chancenstiftung sowie in ihren Lehrer*innen über einen Zeitraum von 12 Monaten feste und verlässliche Ansprechpartner*innen.
- Sie erhalten wichtiges Rüstzeug, um ihr Leben aktiv und selbstbestimmt gestalten zu können.