Aktuelle Zahlen zeigen: Antisemitismus und Rassismus nehmen stark zu. Auch an Schulen ist dies ein ernstzunehmendes Problem. Wir geben Tipps für den Schulalltag, um Lehrkräfte darin zu unterstützen, junge Menschen aufzuklären und zu schützen.
Viele Kinder und Jugendlichen müssen in ihrem Alltag immer noch Erfahrungen mit Ausgrenzung und Diskriminierung machen. Folgende 5 Tipps können Lehrkräften in Schulen, Nachhilfeeinrichtungen und Bildungsvereinen helfen, besser mit Rassismus umzugehen.
Tipp 1: Bewusstsein schaffen
Oft werden rassistische Äußerungen nicht direkt angesprochen, sondern beiseitegeschoben. Denn das Thema ist unangenehm und birgt Konfliktpotenzial. Doch nur wer selbst Vorbild ist, kann jungen Menschen vermitteln, dass ihre Probleme gesehen werden und dass es eine Ansprechperson für sie gibt. Sprechen Sie offen über das Thema Rassismus, auch ohne dass es einen konkreten Anlass gibt. So entwickeln Sie gemeinsam mit den Schüler*innen ein Bewusstsein und eine Sprache für das Thema.
Tipp 2: Bei Diskriminierung einschreiten
Es ist wichtig, Grenzen zu setzen, die nicht verhandelbar sind. In diesem Zusammenhang sollte im Klassenverband oder in der Lerngruppe Folgendes besprochen und begründet werden: 1, Warum Verhaltensweisen nicht in Ordnung sind. 2, Was die Konsequenzen sind, wenn Grenzen von Mitschüler*innen nicht geachtet werden. Schaffen Sie Transparenz und Verbindlichkeit für die Regeln des gemeinsamen Miteinanders. Und machen Sie sich und den jungen Menschen immer wieder bewusst: Aktives Einschreiten ist erlaubt!
Tipp 3: Einen Schutzraum anbieten
Findet Diskriminierung statt, sollte sofort gehandelt werden. So stärkt man die Betroffenen und gibt ihnen das wichtige Signal: Ihr seid nicht alleine! Erklären Sie den Kindern und Jugendlichen, dass sie widersprechen können und sollen, wenn sie etwas nicht in Ordnung finden. Schaffen Sie einen Raum, in dem ihre Schüler*innen über alle Themen offen sprechen können und ihre Verletzungen anerkannt werden.
Tipp 4: Auf Sprache achten
Diskussionen mit Kindern und Jugendlichen zu komplexen Themen sollten immer sachlich und mehrperspektivisch sein. Wichtig dabei: Vermeiden Sie das Aufzählen abgrenzender Kategorien und verwenden Sie kein „Wir“ und „Ihr“ oder „Wir“ und „Die“. Eine regelmäßige Reflexion ist hier hilfreich. Überprüfen Sie immer wieder, welche Perspektiven und Geschichten fehlen. Binden Sie Ihre Schüler*innen ein und fragen Sie sie nach ihrem Alltag und ihren Lebenswelten.
Tipp 5: Einsatz von altersgerechten Medien
Zugänge zu den Themen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus können über altersgerechte Medien geschaffen werden. Diese helfen den Kindern und Jugendlichen, Verständnis zu entwickeln sowie die Folgen des eigenen und fremden Handelns besser einzuschätzen. Junge Menschen können sich oft mit den Hauptfiguren aus Büchern und Filmen identifizieren und sich in sie hineinversetzen. Wählen Sie Geschichten aus, die handlungswirksam sind und Lösungen aufzeigen.


