Chancenstiftung und Crespo Foundation feiern Kooperation

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„Zusammen leben, macht Spaß!“ – diese Botschaft ist den Gästen von Chancenstiftung und Crespo Foundation, die am 8. September ihre einjährige Kooperation feierten, in Erinnerung geblieben. Formuliert wurde sie von 10 Kindern und Jugendlichen zwischen 11 und 16 Jahren, die anlässlich der Feierlichkeiten eindrücklich ihre Vision einer besseren Welt präsentierten.  

Wie sähe eine kinderfreundlichere Welt aus?

Am Vormittag des 8. Septembers sitzen die 10 Kinder und Jugendlichen der Otto-Hahn-Schule noch auf dem Boden des Crespo Studios in der Berliner Straße in Frankfurt, ausgestattet mit Stiften und Pinseln, bunten Farben und Tonpapier. Sie nehmen teil an der Möglichkeitswerkstatt von Künstlerin Juliane Kutter. Die Idee: junge Menschen drücken ihre Meinungen und Wünsche kreativ aus. Dabei werden sie ermutigt, sich mit verschiedene Fragen auseinanderzusetzen: Wie sähe eine kinderfreundlichere Welt aus? Was würdest du gerne ändern? Was ist dir wichtig?

„Einander helfen“, „Die Natur liegt in unseren Händen“, „Frieden in der Welt“

Neben „Zusammen leben, macht Spaß!“ formulieren die Schüler*innen für ihre Welt: „Einander helfen“, „Don’t be a racist!“, „Die Natur liegt in unseren Händen“ oder „Frieden in der Welt“. Der Wunsch nach Frieden ist für einige der Schüler*innen sehr konkret. Sie kommen aus der Ukraine, Afghanistan oder dem Iran und mussten erst vor kurzer Zeit aus ihrer Heimat flüchten.

Hier in Deutschland erlernen sie als Stipendiat*innen im Projekt „Sprache als Chance“ mit Unterstützung von Chancenstiftung und Crespo Foundation die deutsche Sprache. Während die Chancenstiftung dabei für die Umsetzung des Projekts verantwortlich zeichnet, übernimmt die Crespo Foundation als Förderpartner einen Teil der Projektkosten. In diesem Modell konnten im vergangenen Jahr bundesweit fast 700 Kinder und Jugendliche mit einem Bildungsstipendium gefördert werden. Sie erhielten zweimal wöchentlich professionelle Nachhilfe oder Unterricht im Bereich „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ).

Gute Bildung umfasst Herz und Charakter

Die gute und gewinnbringende Zusammenarbeit beider Stiftungen betonen Prof. Christiane Riedel, Vorständin der Crespo Foundation, und Dr. Christoph Börsch, Gründer und Vorstand der Chancenstiftung, in ihren Grußworten zu Beginn der Veranstaltung am Nachmittag. Christiane Riedel hebt hervor, dass das Förderprogramm der Chancenstiftung das Motto „Menschen stark machen!“ der Crespo Foundation aufs Beste erfülle. Auch die Flexibilität der Förderung gefalle ihr sehr gut: „So haben wir letztes Jahr kurzfristig Kinder und Jugendliche mit Fluchtgeschichte mit kostenfreien, kürzeren Willkommensstipendien unterstützt.“

Christoph Börsch ergänzt in diesem Zusammenhang: „Die deutsche Sprache zu beherrschen und Zugang zu guter Bildung zu erhalten – das sind die wichtigsten Voraussetzungen, um aktiv und selbstbestimmt an unserer Gesellschaft teilhaben zu können. Gute Bildung umfasst dabei nicht nur Wissen und Können, sondern auch Herz und Charakter, die Fähigkeit zu Hilfsbereitschaft und Solidarität.“

Präsentation unter großem Beifall

Gegen 16:45 Uhr wird es dann spannend für Mariia, Nisha und Zawadi von der Otto-Hahn-Schule: Marion Kuchenny, Kuratoriumsmitglied der Chancenstiftung und Radiomoderatorin des Hessischen Rundfunks, bittet sie auf die Bühne im Crespo Studio. Die drei Schülerinnen präsentieren gemeinsam mit Künstlerin Juliane Kutter und ihrer Lehrerin Eva Dorn die Ergebnisse der Möglichkeitswerkstatt vom Vormittag. Etwa 50 geladene Gäste, darunter langjährige Unterstützer*innen und Kooperationspartner von Chancenstiftung und Crespo Foundation, lauschen ihnen gespannt und stimmen immer wieder mit viel Beifall zu.

„Die Gesellschaft funktioniert nur dann gut, wenn wir sie auch divers gestalten.“

„Zusammen leben, macht Spaß“, diese Botschaft der jungen Menschen nimmt Miriam Zeleke, Beauftragte für Kinder- und Jugendrechte des Landes Hessen, im sich anschließenden Möglichkeitsdialog direkt auf. Und sie ergänzt: „Die Gesellschaft funktioniert nur dann gut, wenn wir sie auch divers gestalten. Und wenn wir alle miteinander ein Bewusstsein dafür haben, dass wir von dieser Vielfalt auch alle profitieren.“ Mit ihr diskutieren die Pädagogin und Bestsellerautorin Florence Brokowski-Shekete, Daniela Wagner vom Studienkreis Dietzenbach sowie Emre Koca, ehemaliger Stipendiat der Chancenstiftung, über ein besseres und gerechteres Bildungssystem in Deutschland.

Florence Brokowski-Shekete ist überzeugt, dass mehr Chancengerechtigkeit mit einem Fokus auf frühkindliche Bildung, Ganztagsschule und einem einzigen Bildungsplan für ganz Deutschland gelingen kann. Daniela Wagner plädiert für einen Abbau von Bürokratie bei der Inanspruchnahme staatlicher Leistungen, damit sowohl engagierte Lehrkräfte und Eltern als auch motivierte Schüler*innen auf ihrem Bildungsweg nicht ausgebremst werden. Und Emre Koca wünscht sich für jedes Kind einen Mentor oder eine Mentorin, „jemanden, der dich zieht“.

Chancenstiftung und Crespo Foundation bedanken sich bei allen Gästen, insbesondere bei ihren langjährigen Wegbegleiter*innen und engagierten Kooperationspartnern.

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